Mit welchen Fragestellungen beschäftigt sich das Studienfach?

    • Geistes- und Kulturgeschichte sowie Literaturen und kulturell-religiöse Praktiken des indischen Kulturraums
    • Erwerb von Sprach- und Lesekenntnissen in Sanskrit und/oder Hindi und/oder Kannada
    • Erschließung und Erforschung originalsprachlicher literarischer, theologischer und philosophischer Texte
    • südasienkundliche Begriffe, Methoden und Theorien
    • südasienethnologische Themen und Feldforschungsmethoden

    Was sind mögliche Berufsfelder und Arbeitgeber nach dem Studium?

    • Wissenschaft und akademische Lehre (Universitäten, Forschungseinrichtungen, Forschungsprojekte) sowie im Wissenschaftsmanagement (Stiftungen, Forschungsinstitute, Forschungsprojekte an Universitäten)
    • Medien und Journalismus (Wissenschaftliche und Literaturverlage: Fachreferat, Lektorat, Übersetzungstätigkeit; Tagespresse, Rundfunk, Fernsehen: Feuilleton, Korrespondenz)
    • Kultur- und Bildungssektor (Bibliotheken, Archive, Museen, Ausstellungswesen; Bildungs- und Studienberatung, Erwachsenenbildung, Sprachunterricht) sowie Kulturmanagement (Goethe-Institute und andere internationale kulturelle Organisationen)
    • interkulturelles Training und Migrantenintegration
    • Entwicklungspolitik (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, Hilfsorganisationen)
    • auswärtige Politik (Diplomatischer Dienst)

    Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten solltest du für das Studium mitbringen?

    • gute Englischkenntnisse (zur Erschließung der Sekundärliteratur)
    • Offenheit für fremde Kulturräume
    • Bereitschaft zum Erlernen eines neuen Schriftsystems
    • Bereitschaft zum Erlernen mindestens einer indischen Sprache

    Welche Interessen solltest du für das Studium mitbringen?

    • Interesse am indischen Kulturraum und seiner Geistes- und Kulturgeschichte
    • Freude am Erlernen von Fremdsprachen
    • Interesse an fremden Literaturen
    • Bereitschaft zum Erwerb interkultureller Kompetenzen
  • Indologie/Südasienstudien

  • Bachelor

    Einzelfach mit 180 Punkten
    Abschluss B.A.
    Studienbeginn WS
    Regelstudienzeit 6 Semester
  • Bachelor

    Hauptfach mit 120 Punkten
    Abschluss B.A.
    Studienbeginn WS
    Regelstudienzeit 6 Semester
  • Bachelor

    Hauptfach mit 75 Punkten
    Abschluss B.A.
    Studienbeginn WS
    Regelstudienzeit 6 Semester
  • Modernes Südasien

  • Bachelor

    Nebenfach mit 60 Punkten
    Abschluss je nach Hauptfach
    Studienbeginn WS
    Regelstudienzeit 6 Semester
  • Vormodernes Südasien

  • Bachelor

    Nebenfach mit 60 Punkten
    Abschluss je nach Hauptfach
    Studienbeginn WS
    Regelstudienzeit 6 Semester
  • Indologie/Südasienstudien

  • Master

    Einzelfach mit 120 Punkten
    Abschluss M.A.
    Studienbeginn SS / WS
    Zugangsvoraussetzung Fachliche Zugangsvoraussetzungen
    Regelstudienzeit 4 Semester
    Hinweise Achtung: Fristgerechte Bewerbung erforderlich!
  • Master

    Hauptfach mit 45 Punkten
    Abschluss M.A.
    Studienbeginn SS / WS
    Zugangsvoraussetzung Fachliche Zugangsvoraussetzungen
    Regelstudienzeit 4 Semester
    Hinweise Achtung: Fristgerechte Bewerbung erforderlich!

Gegenstand des Faches

Die Indologie versteht sich als Philologie oder philologisch orientierte Kulturwissenschaft. Gegenstand des Faches sind Sprachen, Kulturen und Geschichte des indischen Subkontinents von den ältesten Textzeugen um ca. 1500 v. Chr. bis zur Gegenwart. Die Region – in Größe und Vielfalt Europa vergleichbar – ist die Heimat alter Hochkulturen, verbunden mit den "Weltreligionen" Hinduismus und Buddhismus sowie dem etwa gleich alten Jainismus.

Daneben existieren bis heute verschiedene Volks- und Stammeskulturen. Hinzu kommen seit dem 13. Jh. der Islam und seit dem Beginn der europäischen Expansion in Asien (16. Jh.) das Christentum. Allerdings gehört die wissenschaftliche Beschäftigung mit Islam und Christentum, für die jeweils eigene Fächer existieren, wie Islamwissenschaft, nicht zum Fachprofil der Indologie. Nach dem Ende der britischen Kolonialherrschaft 1947 erhielt der Subkontinent seine heutige politische Gliederung. Die Indische Union ist die größte Demokratie der Welt. Als Wirtschaftsmacht mit enormen Wachstumsraten rückt der indische Subkontinent auch politisch und kulturell zunehmend ins Weltinteresse. Der Weg zum Verständnis der Kultur des Subkontinents führt über das Erlernen seiner Sprachen. In der Verfassung sind 22 offizielle Sprachen gelistet. Sie eröffnen den Zugang zur kulturellen Vielfalt des alten und des modernen Indien. Die indischen Sprachen werden in die Sprachstufen Alt-, Mittel- und Neuindisch gegliedert.

Die indologische Standard-Ausbildung umspannt einen historischen Zeitraum von über dreitausend Jahren. Sie umfasst zumeist das Altindische (Vedisch und Sanskrit), mittelindische Sprachen wie Pali und verschiedene Prakrit-Dialekte als Quellensprachen des Buddhismus und Jainismus sowie die modernen indischen Literatursprachen, wie zum Beispiel die indo-arischen Sprachen Hindi, Bengali, Marathi und die dravidischen Sprachen Tamil, Telugu, Kannada, Malayalam.

Die indologische Ausbildung in Würzburg konzentriert sich auf die Geistes- und Kulturgeschichte Indiens von der späten Antike über die klassische Zeit bis zur Gegenwart.

Inhaltliche Schwerpunkte bilden:

  • der Hinduismus mit seinen vielfältigen historischen und gegenwärtigen Ausprägungen und regionalen Traditionen, dessen Texte (auch orale Texte) und Literaturen, Rituale und Praktiken unter philologischen und religionshistorischen sowie ethnologischen Gesichtspunkten erforscht werden;

  • performative Traditionen vor allem in Südindien und klassisches Sanskrit-Schauspiel mit philologischem und aufführungspraktischem Zugang.

Grundlage des Studiums ist der Erwerb der Sprachen Sanskrit, Hindi und je nach Wahl Kannada. Auch Mittelindische Sprachen werden nach Bedarf angeboten. Die Sprach- und Landeskenntnisse werden durch Intensivkurse und Studienaufenthalte in Indien vertieft. In den Lehrveranstaltungen werden auch Kenntnisse zur Landeskunde, Geschichte und Gesellschaft sowie verschiedener Aspekte und Phänomene der Kultur vermittelt.

Zusätzlich gibt es Lehrschwerpunkte, die außerhalb des allgemeinen indologischen Fachprofils liegen: Vor allem auch um methodologische Grundlagen zur oft feldforschungsbasierten Erforschung der zeitgenössischen Religion und Kultur zu vermitteln, tritt die Südasienethnologie ergänzend hinzu. Weiterhin wird im Rahmen des interdisziplinären, fächerübergreifenden Lehrprojekts „Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz (GSiK)“ die methodologische Grundlage der Vermittlung interkultureller Kompetenz gelehrt.

In der ersten Vorlesungswoche findet die Einführungswoche der Indologie statt. Sie erhalten Informationen zu den angebotenen Veranstaltungen, zum Fachprofil, zu den Berufsperspektiven sowie zu vielen weiteren Themen rund um das Studium der Indologie. Die Teilnahme an den Informationsveranstaltungen ist für alle Erstsemester der BA- und MA-Studiengänge Indologie verpflichtend. Die Angaben, wann und wo die Einführungsveranstaltungen stattfinden werden, finden Sie im Vorlesungsverzeichnis (Einführungsveranstaltungen zum Studienbeginn).

Vereinbaren Sie zudem ein persönliches Gespräch bei der Fachstudienberatung. Um eine sehr gute Betreuungssituation zu gewährleisten, sind alle Studierenden dazu verpflichtet, einmal pro Jahr an einem persönlichen Beratungsgespräch teilzunehmen.

Wenn nicht explizit genannt, ist für die Veranstaltungen der Indologie keine Online-Belegung nötig. Tragen Sie sich lediglich bei der ersten Sitzung in die Teilnehmerlisten der Dozenten ein.